Es ist eiskalt, als wir uns zu dritt auf dem Berliner Flughafen Tegel treffen, um unsere lange Reise ins südafrikanische Durban anzutreten. Die Stadt hat eine Klimapartnerschaft mit Bremen, die wir uns näher anschauen wollen. Schon beim Zwischenstopp in Zürich kommt die Befürchtung auf, dass das mit dem reibungslosen Umstieg in Kapstadt in die British-Airways-Maschine nach Durban nicht so richtig hinhauen wird. Es schneit in Zürich, und zwar stark, wir warten noch ein paar Minuten auf Anschlussreisende und anschließend in der Schlange zum Enteisen – und starten schließlich mit einer Verspätung von 45 Minuten. Wo wir doch in Kapstadt nur 60 Minuten zum Umsteigen haben.
Und tatsächlich: British Airways macht uns die Tür vor der Nase zu, fast buchstäblich. Trotz der irren Unterstützung des Bodenpersonals, das uns an allen Immigrations- und Zollschlangen vorbei in Windeseile durch die Formalien begleitet hat, kommen wir … 60 Sekunden zu spät.
Nun gibt es schlimmere Orte zu stranden als Kapstadt. Und wenn es auch nur der Flughafen ist. Wer aus dem ruppigen Berlin (Ja – es ist wirklich ruppig!) in Kapstadt hängen bleibt, fühlt sich vom ersten Moment an wie in Watte gepackt. Alle sind easy, freundlich, hilfsbereit. Gut gelaunt und wirklich großartig.
Wegen der Dürre, unter der die Stadt leidet, gibt es am Flughafen kein Wasser, um sich die Hände zu waschen oder Zähne zu putzen. Und selbst aus der Wasserknappheit schaffen es die Kapstädter*innen noch etwas Positives zu ziehen. Eine Flughafen-Mitarbeiterin erzählt uns, wie toll es sei, dass die Menschen näher zusammenrückten, um weniger Wasser zu verbrauchen. Zum Beispiel würde man häufiger zusammen Wäsche waschen oder kochen und anschließend mit dem Wasser gemeinsam den Gemüsegarten gießen.
Wir werden zwar heute nicht mehr die Füße in den Indischen Ozean halten in Durban, weil wir erst deutlich nach Einbruch der Dunkelheit im Hotel an der Beach Front ankommen werden. Aber die Kapstädter*innen, really, die haben’s rausgerissen!